Jeep Grand Cherokee Trailhawk Fahrbericht: Nachgeschärft ins Gelände (2024)

Wenn es einen Hersteller mit unbestrittener Offroad-Kompetenz gibt, dann dürfte es wohl Jeep sein. Seit 76 Jahren laufen dort Geländewagen vom Band. Und mit dem Jeep Grand Cherokee hat die Traditionsmarke seit 1993 ein echtes Pfund im Programm, wenn es um die Kombination von luxuriösem Alltagseinsatz und konsequenter Geländetauglichkeit geht – lange, bevor die Europäer auf diesen Zug aufsprangen.

Der aktuelle Grand Cherokee, Generation vier und seit 2010 im Dienst, sollte eigentlich zum Herbst abdanken und der 2018er-Generation Platz machen. Allerdings sorgen organisatorische Gründe nun für eine Spielverlängerung des Flaggschiffs, denn der Nachfolger soll auch Basis des künftigen Über-Jeep Wagoneer sein. Und der braucht noch ein bisschen länger als ursprünglich geplant. Ohnehin hat die Marke, die sich von einem Verkaufsrekord zum nächsten entwickelt, im neuen Jahr noch einiges zu tun – Markteinführung des Jeep Compass, Wachablösung für den legendären Jeep Wrangler, das sind keine kleinen Baustellen.

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Jeep Grand Cherokee Modelljahr 2017

Play it again, Sam, heißt es daher mit einem weiteren Facelift für den Jeep Grand Cherokee nach der Rundumerneuerung zum Modelljahr 2014. Facelift ist dabei wörtlich zu nehmen, denn gleich drei Varianten kommen nun mit jeweils unterschiedlicher Front zu den Händlern. Der 468PS heiße SRT, klar, aber auch die neu überarbeitete Top-Variante Summit bekommen eine eigene Interpretation von Grill und Frontschürze. Und noch ein Neuzugang betritt die Bühne, auch er mit eigenständigem Gesichtsausdruck: der Trailhawk.

Mit dieser Zusatzbezeichnung hat Jeep zunächst beim Cherokee und dann beim Renegade begonnen, um die entsprechend modifizierten Varianten zu kennzeichnen, welche im Gelände etwas mehr drauf haben als der Rest. Auch den Compass wird es als Trailhawk-Version geben. Aufgerüstet werden die Trailhawk-Ausführungen üblicherweise mit einer moderaten Fahrwerkshöherlegung, geänderten Schürzen und geländetauglicheren Reifen.

Jeep Grand Cherokee Trailhawk Fahrbericht: Nachgeschärft ins Gelände (17)

Der Grand Cherokee Trailhawk ergänzt ab sofort das Angebot, er sortiert sich zwischen Laredo und Limited ein.

Beim neuen Grand Cherokee wird das Thema Höherlegung recht einfach abgehandelt, denn er bekommt das höhenverstellbare Luftfederfahrwerk „Quadra-Lift“. Für den Trailhawk soll es modifiziert worden sein, in welcher Art und Umfang, verraten die Techniker jedoch nicht. Es soll etwas besser verschränken und etwas höher ausfahren, was sich aber nach den Eindrücken der ersten Testfahrt vermutlich allenfalls auf wenige Millimeter beschränken dürfte.

Höhenverstellbares Fahrwerk

Zusätzlich erhält der Jeep Grand Cherokee Trailhawk Geländereifen mit verstärkter und vor allem höherer Flanke als die sportlicheren Varianten (Goodyear Wrangler in 265/60 R 18). Im Alltagsbetrieb bringt ihm das klare Vorteile im Fahrkomfort, weil auch die hohen Gummis einen Teil der Unebenheiten wegfiltern, wo die niedrigeren Querschnitte der luxuriöseren Ausstattungslinien spürbar ruppiger agieren.

Freunde gepflegter Kraxeltouren freuen sich zudem über den serienmäßigen Unterfahrschutz und vor allem die optionalen Schwellerschutzrohre. Mit ihnen kann auch mal einer kecken Wurzel oder einem fiesen Felsbrocken im Fahrweg Paroli geboten werden, ohne das teure Karosserieblech zu zerdengeln.

Keine Unterschiede gegenüber den regulären Modellen lässt die Luftfederung im höchsten Geländemodus erkennen. Hier bleibt es staksik und unnachgiebig, praktisch frei von Federweg, was eine entsprechend behutsame und langsame Fahrweise bedingt. Immerhin stehen dann allerdings mindestens 27 Zentimeter Bodenfreiheit bereit, das ist ein Wort.

Schwellerschutz und Offroad-Assistenten

Geht es besonders rüde bergauf oder bergab, kann der Trailhawk-Pilot zusätzlich zur zuschaltbaren Geländeuntersetzung auf elektronische Assistenten vertrauen. Die Bergauf- und Bergabfahrkontrolle lässt sich über die Schaltpaddel am Lenkrad das gewünschte Tempo befehlen. Neuerungen beim Innenraumdesign betreffen alle Modelle des 2017er Jahrgangs und sind auch im Grand Cherokee Trailhawk anzutreffen: Eine erweiterte Schalterreihe unter der Klimasteuerung nimmt Zusatzfunktionen (unter anderem ein erweiterter Parkassistent, Start-Stopp-System) auf. Außerdem wurde der zwar stylishe, aber in der Bedienung nicht problemfreie Schalthebel gegen ein konventionelles Exemplar getauscht. Und siehe da: Einwandfreies, blindes Bedienen ohne versehentlich im Rückwärtsgang oder Leerlauf zu landen, wie es beim Vorgänger gelegentlich passierte.

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Kleine Änderungen ergeben sich im Innenraum, die wichtigste ist der neue Schalthebel für die Achtgang-Automatik.

Besonderheiten, die der Grand Cherokee Trailhawk nach außen trägt, sind seine Sitze mit Velours-/Leder-Kombination und roten Ziernähten, gleichermaßen rote Nähte an Lenkrad, Seitenverkleidung und Mittelkonsole sowie die obligatorischen Trailhawk- und „Trail rated“-Plaketten an der Karosserie und am Lenkrad. Die eigenständige Frontschürze bringt einen verbesserten Böschungswinkel. Kleiner Optik-Gag: Die Mittelbahn der Motorhaube ist mit mattschwarzem Kontrastlack abgesetzt, das soll als Blendschutz dienen, schreibt der Pressetext. Dachscheinwerfer sind jedoch keine montiert.

In den deutschen Showrooms soll der neue Grand Cherokee-Jahrgang und mit ihm auch der neue Trailhawk noch im Januar auftauchen. Hinsichtlich der Preise hält sich Fiat-Chrysler jedoch noch zurück, diese wurden noch nicht für die Modellpflege-Generation aktualisiert. Ein Hinweis dürfte die Einordnung innerhalb der Modellreihe sein, denn angesichts der Ausstattung handelt es sich um einen Limited mit serienmäßigem Offroad-Paket und der bisher nur ab dem Overland angebotenen Luftfederung.

Fazit

Der Jeep Grand Cherokee bleibt trotz seiner außerplanmäßigen Vertragsverlängerung auf der Höhe der Zeit und fit für den Wettbewerb. Die neue Trailhawk-Variante setzt die generell auch bei den anderen Modellen vorhandene überdurchschnittliche Geländetauglichkeit mit interessanten Details besser in Szene. Ein echter Fortschritt ist die überarbeitete Bedienbarkeit des Automatikgetriebes.

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Torsten Seibt

Redakteur

Stelle bei Autos Charakter vor Schönheit und kann mich in nerdige Technikdetails verlieben. Präferenz und Lieblingsspielzeug sind seit Kindesbeinen Geländewagen und Pickups.

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Author: Annamae Dooley

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